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Fragen & Antworten

Fragen & Antworten: Häufige Fragen
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Barhufbearbeitung

Mein Pferd kann einfach nicht Barhuf laufen!

Das ist zwar keine Frage, aber die häufigste „Argumentation“, die mir im Alltag begegnet. Auf die Nachfrage, wie die Umstellung durchgeführt wurde, kommt meistens eine ähnliche Antwort: Eisen ab, Zusatzfuttermittel rein und dann „schauma mal“. Wenn das Pferd dann nach wenigen Wochen nicht wieder arbeiten kann, wird es wieder beschlagen. Diese Vorgehensweise ist zu vermeiden, da es schlimmstenfalls dem Pferd absolut unnötig Schmerzen zufügt.


Wie läuft eine Barhufumstellung ab?

Vor der Eisenabnahme werden Haltung und Fütterung sowie eventuell bestehende Probleme unter die Lupe genommen. Häufig ist eine direkte Umstellung auf Barhuf aufgrund verschiedenster Faktoren nicht sehr angenehm für das Pferd. In diesem Fall kann man sich mit einem Hufbekleb (sog. „Klebebeschlag“) oder Hufschuhen helfen. Der Druck wird dadurch wieder natürlicher verteilt, und die Nagellöcher können auswachsen. Der wichtigste Aspekt bei der Umstellung ist allerdings der Besitzer, denn der Prozess kann bis zu einem Jahr dauern. Während dieser Zeit muss man womöglich Abstriche machen und Gewohnheiten ändern, was allerdings der Gesundheit des Pferdes zugutekommen wird.


In welchem Intervall erfolgt die Hufbearbeitung? 

Mein Standardintervall beträgt 6 Wochen, dieser wird allerdings individuell aufs Pferd abgestimmt und kann sich daher um bis zu zwei Wochen nach vorne oder hinten verschieben. 

Hufbekleb

Nagelst du auch normale Hufeisen?
 

Nein, das klassische Hufeisen hat für mich in der Freizeitpferdehaltung (worunter für mich auch Turnierteilnahme zählt, die nicht auf Profit ausgelegt ist) aus vielerlei Gründen ausgedient.

Kann ich die Hufeisen durch einen Hufbekleb ersetzen?

Ein Bekleb ist eine tolle Reha-Lösung, z.B. bei diversen Hufproblematiken oder zur Barhufumstellung. Auf Dauer ziehe ich allerdings Barhuf mit der temporären Nutzung von Hufschuhen vor. Mein Ziel ist es, die Einwirkung auf die natürliche Funktion des Hufes so gering wie möglich zu halten - was allerdings nicht bedeutet, das Pferd unter allen Umständen Barhuf laufen zu lassen, wenn es Fühligkeit oder gar Schmerzen zeigt.

Worin liegt der Unterschied zwischen Hufeisen und Hufbekleb?

Durch das klassische, offene Hufeisen wird ein Großteil der Last auf die Hufwand übertragen und es fehlt die Strahlunterstützung. Verschiedenste Zwangsituationen und Stauchungen sind bei dauerhaft beschlagenen Pferden leider eher die Regel als die Ausnahme. Bei einem gesunden Barhuf wird die Last jedoch auch auf den hinteren Strahlbereich sowie einen Teil der Sohle verteilt. Dadurch wird die Hufwand entlastet und der Hufmechanismus gefördert. Der Bekleb soll dieser natürlichen Funktion näher kommen, trotzdem aber auch Schutz bieten. Der Kunststoff ist im Gegensatz zum klassichen Eisen biegsam, stoßdämpfend und leicht, was ihn gelenkschonender macht. Da er hinten geschlossen ist, wird der Hufmechanismus nicht mehr eingeschränkt. Weiters muss nicht genagelt werden und somit keine zusätzliche Eintrittspforte für Pilze und Bakterien geschaffen - so wird ein Ausbrechen nach der Abnahme minimiert. 

Gibt es Stollen für den Bekleb?

Im Winter statte ich den Bekleb standardmäßig mit kleinen Spikes aus.Grundsätzlich gibt es auch die Möglichkeit, temporär Schraubstollen zu montieren. Ich persönlich bin noch etwas unschlüssig, ob die Laschen der Belastung standhalten, doch es gibt immer wieder erfreuliche Erfahrungsberichte wie diese:https://good-smith.com/blogs/erfahrungsberichte-goodsmith/klebebeschlag-in-der-vielseitigkeit

Wie lange hält ein Bekleb?

Die Klebung hält sehr gut über den gesamten Bearbeitungsintervall, darauf gibt’s auch Garantie! Wenn das Spielen auf der Weide zu wild war, kommt allerdings ein abgerissener Bekleb genauso wie ein abgetretenes Eisen in seltenen Fällen vor. Der Vorteil: die Laschen reißen an einer Sollbruchstelle, und der Huf bleibt weitgehend unversehrt.

Schadet der Kleber dem Huf?

Ich verwende zum Kleben aktuell das Laschensystem mit Sekundenkleber. Diese Form des Klebens schadet dem Horn nicht, weshalb er sich auch optimal für die Umstellung eignet. Dieses System hat sich in den letzten Jahren stark etabliert, weil es weder die Wand angreift noch bei Nässe problematisch ist.

Hufschuhe

Welche Hufschuhe sind für mein Pferd geeignet?

Es gibt mittlerweile einige Modelle am Markt, jedes hat seine Vor- und Nachteile für die jeweilige Hufform. Die Passform und das Laufverhalten müssen auf das Pferd abgestimmt sein, die Schuhe dürfen weder scheuern, noch drehen oder gar regelmäßig verloren gehen.


Wie läuft der Hufschuhverleih ab?
 

Da die Hufschuhauswahl online mittels Größentabelle selten gut funktioniert, können im Zuge meiner Hufschuhberatung Testschuhe für 2 Wochen ausgeliehen werden. So kannst du die Schuhe auf Herz und Nieren ausprobieren, bevor du Geld für ein neues Paar ausgibst. Für die Schuhe ist während des Testzeitraumes eine Kaution zu entrichten, die Leihgebühr wird bei Rückgabe von der Kaution abgezogen. 

Schäden an den Schuhen werden nur von der Kaution abgezogen, wenn sie offensichtlich nicht durch eine falsche Passform und/oder Handhabung zustande gekommen sind. 

Wie viel kosten Hufschuhe, und lohnt sich die Anschaffung? 

Ein Paar Hufschuhe kostet ca. 220€. Wenn man regelmäßig im Gelände unterwegs ist, oder das Pferd aufgrund von Hufproblemen auf zusätzlichen Schutz angewiesen ist, lohnt sich die Anschaffung definitiv. Der Verschleiß hängt stark von der Beanspruchung ab, die Nutzungsdauer liegt meist zwischen 2 und 3 Jahren.

Viele Hufschuhnutzer haben außerdem ein zweites Paar für den Winter, welches mit Spikes ausgestattet ist.

Darf ich mit Hufschuhen auf Turnieren starten?

Die meisten Hufschuhe sind leider nicht auf Turnieren zugelassen, da sie über den Kronrand ragen. Es gibt allerdings Modelle, die auf Turnieren zugelassen sind.Ein Pferd, welches am Turnier vorgestellt wird, sollte meiner Meinung nach allerdings auf einem hochwertigen Reitplatzboden nicht auf Hufschuhe angewiesen sein.

Du möchtest mehr wissen? Ich beantworte gerne deine Fragen!

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